Małopolska im Slow-Modus

Haus mit gemalten Blumen
Bei unserer reflexartigen Jagd nach Eindrücken vergessen wir leicht, dass ein gelungener Urlaub mit der Wahl eines guten Aufenthaltsortes beginnt. Eines Ortes, der uns nicht nur eine Unterkunft bietet, sondern uns auch die Möglichkeit gibt, dem Alltag richtig zu entfliehen, eine Pause vom städtischen Lärm der Großstadt anzulegen und die Schönheit der Region nicht nur beim Sightseeing und beim "Abhaken" der nächsten Attraktion zu erleben. In Małopolska gibt es jede Menge von kleinen Bauernhöfen und Pensionen, in denen man die geheimnisvolle Fähigkeit erlernt hat, die Zeit zu dehnen und im Einklang mit der Natur zu leben. Ein Aufenthalt in prächtig renovierten und an moderne Standards angepassten alten Villen, traditionellen Holzhäusern oder in modernen, in die Landschaft eingefügten Anlagen muss nicht gleich einen teuren und elitären Urlaub bedeuten. Wie und wo kann man nach Orten suchen, die dem Slow-Modus entsprechen? Was sollten wir wissen, wenn wir uns zu unsem Traumziel am sprichwörtlichen Ende der Welt begeben? Hier finden Sie einige Tipps und Empfehlungen.

Es ist kein Zufall, dass die Bewegung Slow (engl. langsam) ihren Ursprung in Italien hat, einem der weltweit führenden Länder des guten Geschmacks. 1986 gerieten die römischen Gastronomiekritiker in Aufruhr, als eine bekannte Fast-Food-Kette die Eröffnung ihrer Filiale an der berühmten Spanischen Treppe ankündigte. Als Gegenpol zur globalisierten Konsumkultur entstand darauf die Slow-Food-Bewegung, die sich für die "Verteidigung des Rechts auf Geschmack" einsetzt und dazu anregt, sich für natürliche, nicht industriell hergestellte Produkte zu entscheiden und einfach ihre Einzigartigkeit zu genießen. Der Trend zur Entschleunigung ging schnell über das Kulinarische hinaus und wurde zu einer Lebensweise, die von der Konsumhektik frei ist. Im Tourismus verband er sich mit dem Bedürfnis, die touristischen Hochburgen zu verlassen und authentische lokale Kultur abseits der ausgetretenen Pfade zu erleben.
In Małopolska sind hunderte von Gästehäusern tätig, die im Slow-Modus funktionieren – angefangen mit Krakau  und seinen verborgenen  Waldorten, über die scheinbar von Touristen überbevölkerte Region Podhale , bis hin zu den menschenleeren Gegenden der Niederen Beskiden  und den malerischen, völlig unentdeckten Teilen des Vorgebirges. Sie alle erzählen die Geschichte ihrer Besitzer - oft Menschen, die des Stadtlebens überdrüssig geworden sind und sich zu dem mutigen Schritt entschlossen haben, sich ihren eigenen Platz auf der Erde zu schaffen, die manchmal auch in ihre Heimat zurückgekehrt sind, um dem Familienhof ein neues Leben zu geben. Einige von ihnen sind junge Menschen, die gerade ihr neues Lebensziel gefunden haben, andere wiederum setzen die Familientradition fort, die sogar bis zu vier Generationen zurückreicht. Was sie alle gemeinsam haben, sind die Leidenschaft und umfangreiche Kenntnisse über ihre direkte Umgebung. Denn es versteht sich von selbst, dass ein guter Gastgeber gleichzeitig ein Fremdenführer durch die Region ist.

Touristen, die auf der Suche nach einer Unterkunft sind, haben die Wahl zwischen einer alten Tatra-Villa, die auf Betreiben der jüngsten Vertreter der traditionsreichen Goralenfamilien wie Gąsienica oder Krzeptowski renoviert wurde, einem traditionellen Haus der Lemken und Berghütte, die uns an die Ferien bei der Oma auf dem Land erinnert, gemütlichen Pensionen in Lanckorona, in denen Yoga-Kurse angeboten werden, oder einem Kurhaus in Ojców . In den ruhigen Gassen der Krakauer Stadtteile, die im Bereich des Bielańsko-Tyniecki-Landschaftsparks liegen, lässt sich die Nähe zur Großstadt schnell vergessen und sich im nahegelegenen Niepołomicka-Urwald  fühlt man sich wie in einem uralten Wald. Das Übernachtungsangebot umfasst auch originelle, moderne Einrichtungen, die teils im Boden liegen und mit Torf bedeckt sind und geleichzeitig den höchsten Komfort und Standards der emissionsfreien Architektur bieten. Im Slow-Modus ist es sogar möglich, in einem der Schlossräume des Schlosses in Korzków bei Krakau zu übernachten!
Stimmungsvolle Pensionen und agrotouristische Bauernhöfe gelten als natürliche Ausgangspunkte für die aktives Kennenlernen der Region. In vielen Ferienorten ist es möglich, vor Ort oder in der Nähe Fahrräder oder Langlaufskier zu mieten, wegen der Abgeschiedenheit von dicht besiedelten Gegenden ist es dabei nicht mehr weit zu den Rad- und Wanderwegen, oft zu den weniger frequentierten - und damit umso schöneren. Das Wandern in abgelegenen Gegenden der Sandezer, Niereren  und Kleinen Beskiden oder im Bereich des Jałowiec-Massivs bei Zawoja ist aus einer solchen Perspektive ein unvergessliches Erlebnis. Ein Aufenthalt in einem agrotouristischen Bauernhof "mit Seele" bedeutet in vielen Fällen auch eine Gelegenheit, die lokale Küche und gesunde regionale Produkte zu probieren. Vollpension findet sich vor allem im Angebot der Gästehäuser in den Niederen Beskiden und den Regionen Pogórze Wiśnickie und Ciężkowskie sowie im malerischen Lanckorona bei Krakau (Lanckorona - Stadt der Engel und der Verliebten)
Die größte Datenbank der stimmungsvollen Locations für kurze oder längere Ausflüge in der Region Małopolska bildet das gesamtpolnische Portal Slowhop. Ins Leben gerufen wurde die Internetseite von fünf Personen, die es überdrüssig waren, mühsam nach Informationen über Orte zu suchen, an denen sie selbst gerne Urlaub machen würden. Man findet dort sorgfältig ausgewählte Gästehäuser, die die wesentlichen Kriterien wie schöne Einrichtung, lokale Küche und leidenschaftliche Gastgeber erfüllen. Die auf der Internetseite verfügbare Karte umfasst mehrere Dutzend Orte in Małopolska. In der Region Gorlice ist außerdem der Verein Towarzystwo z Beskidu Niskiego (Verein aus den Niederen Beskiden) tätig, der sich neben der Förderung der Ferien auf dem Bauernhof auch für die Organisation lokaler kulinarischer Picknicks und die nachhaltige Entwicklung der Region einsetzt.

Wenn Sie sich für einen in den Angeboten verfügbaren Ort entscheiden, lohnt es sich, an einige grundlegende Prinzipien zu denken:
•    für einen nachhaltigen Lebensstil und einen Urlaub im Slow-Modus entscheiden sich Menschen, die in ihrem Leben vor allem Ruhe suchen, mit lauten Partys können wir hier also nicht rechnen.
•    einige der kleinen agrotouristischen Bauernhöfe sind mit dem Auto schwer zu erreichen, was ihre Stärke, nicht ihre Schwäche ist. Ein kurzer Spaziergang zum Wagen, den man am Waldrand stehen gelassen hat, macht den Charme eines solchen Urlaubs noch größer.
•    an manchen Orten muss man damit rechnen, dass man mit den Gastgebern am Tisch sitzt und plaudert. Es handelt sich dabei um einen natürlichen Austausch - die Gastgeber geben uns Einblick in ihre Welt, es schadet deshalb nicht, wenn wir ihnen auch ein wenig von unserer eigenen Welt erzählen.
Die allgemeinen Regeln für einen Aufenthalt sind in der Regel auf der Internetseite der einzelnen Orte klar beschrieben. Die wichtigste Regel eines echten Slow-Gästehauses ist jedoch das Recht auf unbegrenztes Faulenzen in der Hängematte (oder am Kamin) mit einem guten Buch in der Hand.


Auf Wiedersehen in Małopolska!

 

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